Schon im 13. Jahrhundert wird der Klever Karneval in den Annalen erstmalig erwähnt. Die lange Geschichte der fünften Jahreszeit wollen sieben Karnevalsfreunde aus Kleve nun mit einem Museum für die Öffentlichkeit aufarbeiten. 1. Vorsitzender des eigens dafür gegründeten Vereins „Klever Karnevalsmuseum e.V.“ ist Maarten Vijselaar, der die Klever Narren als Prinz Maarten „der Lachende“ durch die vergangene Session führte.
Presse
erschienen am 08.12.2018, Text & Foto: Verena Schade
Museum für den Karneval
Der Verein Klever Karnevals Museum will Erinnerungen bewahren
KLEVE. Der Karneval gehört zu Kleve wie die Schwanenburg. Finden Maarten Vijselaar, Kathy Ehren, Tim Tripp, Thomas Arntz, Christian Burg, Fabian Merges und Marc-Antonius Lohmann. Sie haben den Verein Klever Karnevals Museum gegründet. Ihr Ziel ist es, die lange Geschichte des Klever Karnevals aufzuarbeiten, aber vor allem, sie für die Zukunft zu bewahren. Ihr Aufruf: „Wir suchen Zeitzeugen, Menschen die Geschichten erzählen können und Erinnerungsstücke an den Klever Karneval. Machen Sie mit!“
Es mag ein Zufall sein, aber irgendwie hatten die Karnevalsfreunde um Ex-Prinz Maarten während „ihrer“ Session den Eindruck, das immer mehr verloren geht und Menschen versterben, die noch etwas von dem Karneval erzählen können, wie es ihn „früher“ gab. „Ein Schlüsselerlebnis war der Besuch bei Manfred Reuter, der in seiner Gartenhütte unzählige Orden, Bilder und Dokumente rund um den Klever Karneval gesammelt hat“, erzählt Maarten Vijselaar. Als Reuter anmerkte, dass Maarten vermutlich der letzte Prinz sei, den er hier empfangen könne, da kam der Stein endgültig ins Rollen. „Wir haben vorher schon darüber gesprochen und fanden, dass es sowas doch in Kleve geben müsste“, pflichtet ihm Tim Tripp bei. So wurde aus einer „fixen Idee“ ein konkreter Plan – und die Vereinsgründung war der nächste Schritt. „Für uns ist es wichtig, unser Vorhaben jetzt an die breite Öffentlichkeit heranzutragen“, sagt Vijselaar. Schließlich ginge es nun ans Sammeln und Archivieren. Ein wichtiger Baustein des Museums sollen Interviews mit Zeitzeugen sein. Tripp: „Wir suchen Menschen, die uns ihre Geschichten zum Klever Karneval erzählen – das kann ein Kellner aus dem Schweizerhaus sein, aber auch ein Hausmeister oder ein Kneipenwirt.“Die ersten Gespräche wurden bereits aufgezeichnet. Aktuell ist ein Termin mit Erich Gietmann in Planung, der als ältester noch lebender Klever Karnevalsprinz (im Jahr 1974) sicher einiges zu erzählen hat. Interesse hätte man aber auch an Zeitzeugen aus den Jahren zwischen dem Zweiten Weltkrieg und dem Jahr 1973, als das Klever Rosenmontagskomitee (KRK) gegründet wurde. „Ab diesem Zeitpunkt ist die Geschichte eigentlich ganz gut dokumentiert“, meint Tripp und hofft nun auf Karnevalsfreunde, die dazu etwas beisteuern können.
Oft, das haben die Vereinsmitglieder schon gelernt, hilft der Zufall weiter. So kam Fabian Merges über mehrere Umwege an ein Plakat, auf dem der Rosenmontagszug im Jahr 1956 beworben wird. Und Maarten Vijselaar bekam bei einem Kondolenzbesuch das Angebot, die Erinnerungsstücke durchzusehen. Da es sich bei dem Verstorbenen um Ex-Prinz Jakob Janhsen, Karnevalsprinz im Jahr 1980, handelte, konnten hier einige für das Museum sehr wertvolle Exponate, etwa das Prinzenkostüm und das Prinzenlied auf Vinyl, gesichert werden. Dinge, die auf dem Dachboden oder schlimmstenfalls sogar im Müll gelandet wären. „Es gibt natürlich auch Leute, die mit dem Karneval nichts anfangen können“, weiß Vijselaar und betont: „Wir nehmen diese Sachen gern und sorgen dafür, dass sie gut aufbewahrt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.“
Eine Adresse für das neue Klever Museum gibt es zwar noch nicht. Tripp: „Wir sammeln jetzt erstmal und halten natürlich schon die Augen offen.“ Auch über Öffnungszeiten und die Art der Präsentation hat man sich bislang nur im Ansatz Gedanken gemacht. Fest steht, dass es möglichst interaktiv und „erlebbar“ sein soll. „Wir möchten auch den jungen Leuten zeigen, wie viel Arbeit und Engagement dahinter steht“, sagt Christian Burg. Da ginge es auch um das Gemeinschaftserlebnis. „Karneval ist so viel mehr als nur feiern und Party machen“, sagt Vijselaar. Die Reaktionen auf den Verein, der übrigens nicht auf der Suche nach neuen Mitgliedern ist, sondern für den das Sammeln von Material im Vordergrund steht, seien bislang, das sagen die sieben Mitglieder, sehr positiv ausgefallen. Vijselaar: „Die meisten finden, dass das eine tolle Sache ist und möchten uns da auch unterstützen. “Auch die ersten Anfragen, ab wann man denn das Museum besichtigen könne, gab es schon. Für die Sieben wichtig: „Wir sind kein neuer Karnevalsverein! Wir möchten Menschen zum Mitmachen motivieren und für den Karneval werben. Und wir möchten, dass künftig nichts mehr verloren geht.“Wer den Verein unterstützen möchte und vielleicht sogar noch den ein oder anderen Orden zu Hause hat, der nicht mehr benötigt wird, kann sich per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder Telefon 0173/7862137 melden.
erschienen am 07.12.2018, Text: Andreas Daams, Foto: Klever Karnevalsmuseum e.V.
Ein Museum für den Klever Karneval
KLEVE. Der Verein „Klever Karnevalsmuseum“ sucht nach Menschen, die ihre Geschichten vom Klever Karneval erzählen möchten. Museumsräume gibt es bald.
Startschuss in der Gartenhütte
„Der Startschuss dazu fiel in der Gartenhütte von Manfred Reuter, der in den vergangenen Jahren die Klever Prinzengarden immer zu einem Umtrunk eingeladen hat“, sagt Tripp. Es war leider das letzte Jahr, in dem er das machen konnte, da er kurz darauf verstorben ist. Und schon sind wieder einige Erinnerungen unwiederbringlich verloren. Das wird jetzt anders. Tripp: „In den letzten Wochen und Monaten haben wir schon zahlreiche Artefakte wie Orden, Uniformen, Fotos, Plakate und Zeitzeugeninterviews gesammelt.“
Vorsitzender des Vereins ist Maarten Vijselaar, Stellvertreter ist Fabian Merges. Als Geschäftsführer fungiert Marc Lohmann, als seinen Stellvertreter hat der Verein Christian Burg gewählt. Auch Kleves Bürgermeisterin Sonja Northing hat bereits ihre Unterstützung für das Projekt zugesagt.
Beschaffung von Räumen steht nicht im Vordergrund
Dabei steht zunächst nicht die Beschaffung eigener Räumlichkeiten im Vordergrund. Bevor es vielleicht in zwei, drei Jahren soweit ist, wollen die Vereinsmitglieder erst einmal recherchieren und sammeln.
„Wir möchten Zeitzeugen besuchen und mit ihnen ein Filminterview machen, so wie vor Jahren ARD und ZDF“, erklärt Tim Tripp. Das bezieht sich nicht nur auf Karnevalisten, sondern auch auf Menschen, die beispielsweise Jahrzehntelang auf Karnevalsveranstaltungen gekellnert haben. „Der Gesamteindruck des Karnevals interessiert uns, nicht nur der Rosenmontagszug und Prinz.“ Hierbei sind die Verantwortlichen auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen. Wer seine Klever Karnevalsgeschichte(n) erzählen will, darf sich gerne beim Verein melden – Zeitzeugen werden dringend gesucht.
Damit wird die Geschichte des Karnevals natürlich auch eine Art Heimatgeschichte. Konsequenterweise befasst sich der Verein daher auch mit den Anfängen der ersten Klever Geckengesellschaft, die schon im Jahr 1371 das Licht der Welt erblickt hat. Mit großer Energie möchte der Verein in die Arbeit starten. Immerhin geht es ja um eine humorvolle Sache. Für Informationen und Hinweise kann man sich an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! wenden.
erschienen am 07.12.2018, Text: Jens Helmus, Foto: Markus van Offern
Klever Narren planen Karnevalsmuseum
Kleve. Ex-Karnevalsprinz Maarten Vijselaar und sechs weitere Karnevalisten wollen in Kleve ein Karnevalsmuseum eröffnen. Bis dahin hat der eigens zu diesem Ziel gegründete Verein aber noch viel Arbeit vor sich.
Das Schlüsselerlebnis, das den siebenköpfigen Verein zur Gründung des Museumsvereins bewegte, war ein Besuch bei dem mittlerweile verstorbenen Manfred Reuter. Reuter, mehrfach Gardist in Klever Prinzengarden, hatte in seinem Gartenhaus eine erstaunliche Sammlung alter Orden und anderer Erinnerungsstücke aus der fünften Jahreszeit angehäuft. Jährlich empfing er die Garden in seinem karnevalistischen Kleinod – zu Maarten Vijselaar sagte Reuter, der da bereits schwer krank gewesen ist, im Januar: „Du bist wahrscheinlich der letzte Prinz, den ich einladen konnte.
“Ein trauriger Moment für Vijselaar und seine Garde – ein Moment aber auch, der den Prinzen und sechs weitere Personen aus seiner Garde schließlich zu dem Entschluss brachte: „Die vielen Geschichten von Menschen wie Manni Reuter dürfen nicht einfach erlöschen. Wir wollen die Erinnerungen, Anekdoten und Erinnerungsstücke zusammentragen und erhalten.“
Gesagt, getan: Der Museumsverein wurde gegründet und ist mittlerweile so weit organisiert, dass die Beteiligten die Öffentlichkeit ansprechen möchten. Denn wie Manfred Reuter haben viele Karnevalsfreunde aus Kleve Erinnerungsstücke aus der Vergangenheit gesammelt und einmalige Geschichten erlebt, „die nicht einfach verloren gehen dürfen“, sagt Vijselaar.
Viele Erinnerungsstücke hat der Verein bereits zusammengetragen, etwa ein Plakat vom ersten Rosenmontagszug nach dem Zweiten Weltkrieg. „Gecke in et Kleef’se Land – von dese en denn andre Kant“ lautete das Motto 1955. Auch erste Interviews mit Zeitzeugen aus vergangenen Jahrzehnten wurden bereits geführt – weitere werden aufgerufen, ihre Erinnerungen mit dem Verein zu teilen. „Wirte, Kellnerinnen, Hausmeister – wir sprechen jeden an, der Berührungspunkte mit dem Karneval hatte“, sagt Vereinsmitglied Tim Tripp.
Dem Verein geht es auch darum, zu zeigen, dass Karneval mehr ist, als nur Feiern und Trinken. Das Museum soll alle Facetten des Karnevals abbilden – vom Gardealltag über das Training der Tanzgarden bis hin zur Entwicklung der fünften Jahreszeit im Laufe der Dekaden. Ziel des Vereins ist die Aufbereitung und Dokumentation des Brauchtums in seiner Ganzheit. „Denn Kleve ohne Karneval“, sagt Vijselaar, „das ist wie Kleve ohne die Schwanenburg.“
Bis das Museum eröffnet, hat der Verein also noch einiges vor. In welchen Räumlichkeiten das Museum irgendwann eingerichtet wird – das sei noch Zukunftsmusik, sagt der Vorsitzende Maarten Vijselaar. „Wir machen uns natürlich schon Gedanken dazu, aber im Vordergrund steht das Zusammentragen von Artefakten und Erinnerungen.“ Wer den Verein unterstützen will, findet auf der Internetseite www.klever-karnevalsmuseum.de weiterführende Informationen. Der Vorsitzende Maarten Vijselaar ist telefonisch unter 0173-7862137 zu erreichen.
erschienen am 28.11.2018
Ein Museum für den Karneval
Klever Jecken gründen neuen Verein, um die Erinnerungen des Karnevals aufzuarbeiten
Kleve. Da hatte Ex-Prinz Maarten "der Lachende" noch ein Ass im Ärmel, als er sich am vergangenen Wochenende von seinem Narrenvolk in der Klever Stadthalle verabschiedete. "Gemeinsam mit einigen Gardisten und meiner Prinzenliedsängerin haben wir gemeinsam den Verein Klever Karnevalsmuseum e.V. gegründet, um die Erinnerungen an den Karneval in Kleve zu bewahren," so Vijselaar. So haben es sich die sieben Karnevalisten zur Aufgabe gemacht, den Klever Karneval und die damit verbundene lange Geschichte, zu bewahren und aufzuarbeiten. Von den Anfängen im 13. Jahrhundert bis in die Neuzeit, ist der Klever Karneval eng mit der Geschichte der Schwanenstadt verbunden.
Der Zweck des Vereins ist die Förderung des Brauchtums "Karneval" im Klever Stadtgebiet. Gleichzeitig setzen sie sich für den Aufbau und Erhalt eines Karnevalsmuseums, die Archivierung von karnevalistischen und historischen Artefakten, die Aufarbeitung der karnevalistischen Heimatgeschichte und der volkskundlichen Traditionen in Kleve ein.
Weitere Informationen zum Verein finden Sie unter www.klever-karnevalsmuseum.de.